„Namenloses“ Gedicht über Ludwigslust, Gertrud von le Fort
(*1876, Minden; +1971, Oberstorf) |
Wenn ich heut zu reden komme Auf mein kleines, dummes Städtchen, Werden ein’ge leise lachen – (Das sind die, so dagewesen) – Andre werden ihre Köpfe Schütteln und ich glaub’ es gerne, Will mir’s selbst doch manchmal scheinen Wie ein rührend kindlich Wunder. Daß in diesen hellen, heißen Streitestagen unsrer Zeiten Sich noch irgendwo auf Erden Solche kleine, tief verschlafne, Wunderliche Welt verberge. Unter den Linden an den Fenstern Rauschen auf und duften heimlich Wie nach altmod’schen Geschichten Aus der Urgroßmütter Tagen – „Das ist immer so gewesen“. |